Anekdoten aus der Geschichte des nicht eingetragenen Vereins Feuchte Brüder unter dem Motto "des ging heit gar nimme..."

Prinzenwagen "zugrauchet".

Es war zur Zeit, als die Feuchten Brüder noch regelmäßig mit eigenen Wägen beim Fasnetsumzug in Bad Waldsee dabei waren. Dabei hatten sie gar sonderliche Namen für ihre Fasnetswägen. So zum Beispiel Dr. Lauch's Gurkenmine und ähnliche. Getrunken wurde übrigens zu den Fasnetszeiten zuweilen auch aus Hüten. Nachdem eines Fasnets-Tages der Weg für den "Feuchte-Brüder-Wagen" zu lang wurde, wurde kurzerhand abgekürzt. Die Wiedereingliederung in den Umzug erfolgte unmittelbar vor dem ehrwürdigen Prinzenwagen der Prinzengarde der Narrenzunft Bad Waldsee. Dieser wurde dann sogleich mit einem Rauchstoß eingenebelt, sodass fast nichts mehr vom Prinzen und seiner Garde zu sehen war. Beliebt hat sich der Stammtisch dadurch bei der hochlöblichen Narrenzunft nicht gemacht.

Als Trainingsgruppe am Chiemsee aber ohne Film in der Kamera

Bei einem der legendären Studienfahrten des Stammtisches gab sich dieser als "Trainingsgruppe" im Trainingslager aus. Das steigerte das Ansehen der Studienreisenden enorm. So kamen sie denn auch zu einem Ständchen für eine Gruppe reiferer Damen aus Norddeutschland (näherhin aus Köln, wie von Frieder Thoma korrigiert wird), das zu überschwänglicher Begeisterung führte. Leider ist die fotografische Dokumentation der Studienreise nur sehr lückenhaft, weil Schriftführer Othmar Senn vergessen hatte, einen Film in die Kamera zu legen.

Fußballposter für die Clubkasse

Nachdem schon früher Sponsoren weitgehend ausblieben, galt es mit zündenden Ideen die Clubkasse nicht ganz austrocknen zu lassen. So wurde auch der Grundstock für die Kasse finanziert. Mit Ersteigerung von Fußballpostern, die unter den Clubmitgliedern gehandelt wurden, kamen die ersten Pfennige und vielleicht auch schon Markstücke in die Kasse.

Kartenspiel mit Monatsgehältern

Eigens um die altehrwürdigen Stammgäste im Gasthaus Frohsinn in Mennisweiler aus der Reserve zu locken, hoben eines Tages die Mitglieder der Feuchten Brüder ihr gesamtes Monatsgehalt in möglichst großen Scheinen vom Konto ab. Mit diesen wurde dann im Gashaus Frohsinn Karten gespielt. Hunderter und größere Scheine zierten den Stammtisch. Der Ausruf tiefster Enttäuschung "Scho wieder en Fünfhunderter verloren" rief dann die anderen Wirtshausbesucher tatsächlich auf den Plan und den Kartentisch der "Feuchten Brüder". Das Kartenspiel wurde umgehend untersagt. In Wirklichkeit war das ganze Spektakel allerdings nur fingiert. Unter dem Geldscheinhaufen lagen die 10-Pfennigstücke, um die tatsächlich gespielt wurde.

"Dia alte Mennischweiler hont uns akzeptiert, aber au in d'Schranka gwiesa", so das rückblickende Fazit eines Stammtischbruders über das Verhältnis der Generationen im Mennisweiler der 70-er Jahre.

Straßensperrung in Mennisweiler

Um dem Dauerdurst der "Feuchten Brüder" entgegen zu wirken, wurden auch ungewöhnliche Maßnahmen getroffen. So einmal als die Feuchten Brüder einfach die Bürgerstraße in Mennisweiler für den Durchgang zu sperren. Durchlass wurde erst nach Bezahlen der Straßenmaut in Form einer Flasche Wein oder einer Maß Bier gewährt. Die Mautpflichtigen nahmen's gelassen und zahlten schmunzelnd.

Wasserleitung, Säulenheilige und Maibaumstellen

Um das Aufstellen des Maibaums besser zu organisieren, entschlossen sich die Feuchten Brüder, ein Loch zu graben, um eine Hülse für den Maibaum einbetonieren zu können. Beim Graben des Loches stieß man plötzlich auf etwas, das sich durch metallischen Klang hörbar machte. Nach nur wenig weiteren Schlägen wurde klar, dass es sich bei diesem metallisch anhörenden Ding um eine Wasserleitung handelte. Wohl nicht unmittelbar zu diesem Zeitpunkt, aber eben doch zur Buße setzten sich dann eines Tages drei Mitglieder des Stammtsiches auf Stühlen auf die Anschlagsäule, die einstmals beim heutigen Bushäusle stand. Vermutlich stammt der Begriff der "Säulenheiligen" von dieser Begebenheit.


Von einem "gestohlenen" Auto, einer Fahrt über Wiesen und Felder und Misthaufenhindernissen

Auch rund ums Auto gibt es so manche nostalgische Erinnerung, die es "heit gar nimme gäba dät". So suchte einstmals ein Stammtischbruder nach dem Wirtshausbesuch verzweifelt sein Auto. Er wollte es schon bei der Polizei als gestohlen melden, weil es nicht an dem von ihm vermuteten Parkplatz zu finden war. Offensichtlich vergaß er ihm Kulturstress im Wirtshaus, dass er nach dem ersten Betreten desselben noch einmal eine kurze Spritztour gemacht hatte und daraufhin das Auto an einem anderen Platz abstellt. Glücklicherweise fand er dieses dann doch noch auf dem Pfarhof. Ob er  dieses dann allerdings stehen ließ oder doch noch nach Hause fuhr, ist nicht überliefert.

Ein anderer Stammtischbruder wollte pünktlich nach dem morgendlichen Gottesdienst den regelmäßigen Stammtisch besuchen, kam allerdings etwas in zeitlichen Verzug. Diesen aufzuholen wollend, unterschätzte er die Gefährlichkeit glatter Straßen und parkte unversehends allzu nahe an dem vor der Wirtschaft in Mennisweiler gelegenen Misthaufen.

Schließlich wollte eine Gruppe der Feuchten Brüder einmal so etwas wie Rallye-Luft schnuppern und verzichtet auf dem Weg von Immenried nach Haidgau vollkommen auf die Benutzung der eigens für den Autoverkehr angelegten Straßen. Zahlreich Zäune und andere Hindernisse mussten dabei aus dem Weg geschaffen werden.

So etwas wie den inoffiziellen Käfermitfahrerrekord dürfte wohl auch den auch aus dem Fernsehen bekannten Feuchten Brüdern zustehen. Von Rossberg bis Molpertshaus transportierte Peggy's VW vor Jahren einmal sage und schreibe 13 Feuchte Brüder im und auf dem Auto.

Vormelkbecher als Vereinskasse

Damit das wenige Geld der Feuchten Brüder in der Vereinskasse auch nicht verderbe, stellten sie dieses lange Zeit in den Kühlschrank beim Unteren Wirt. Als Gefäß diente dabei ein sogenannter Vormelkbecher. Solch ein Gefäß gibt es heutzutage gar nicht mehr. Den Feuchten Brüdern, von denen übrigens nur zwei keine Bauernsöhne sind, war der Vormelkbecher allerdings ein gängiges Gefäß. Von den zahlreichen Bauernsöhnen verdient mittlerweile nur noch einer seinen Lebensunterhalt mit der Landwirtschaft. Dieser, der Vorstand Franz Frick, zu Roadrunner-Zeiten das "Schweinchen Dick" genannt, ist zudem der einzige, der noch nicht verheiratet und somit als Feuchte-Brüder-Rarität noch zu haben ist.